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Zuende



Ich bin deine Traumfrau, die Inkarnation der Weiblichkeit, die Sexgöttin!
Ich bin deine Köchin, Deine Lustsklavin, deine Freundin, deine Hure, deine Mutter, der Engel den du dein Leben lang zu ersetzen versuchen wirst.
Aber vor allem bin ich deine Hölle...




Sie sah ihn die Straße entlang kommen. Plötzlich schien er ihr seltsam fremd. Hatte sie sich im vergangenen Jahr doch so sehr an sein Gesicht gewöhnt. Die wenige Zeit hatte seine Bilder wieder gut gemacht und die unregelmäßigen Nachrichten. Das alles war jetzt vorbei. Das wusste sie. Das Ende war näher als sie dachte und doch wollte sie es nicht wahr haben. Noch hatte er sie nicht entdeckt, noch konnte sie gehen. Lautlos und spurenlos, so wie sie gekommen war. Doch sie musste es zu ende bringen. Jetzt und hier. Nervös fummelte sie an ihren Haaren. hatte sie, sie ordentlich genug fixiert? Sie konnte es sich nicht leisten eins zu verlieren. Fast wäre er an ihr vorbeigegangen. Im letzten Moment doch erkannt. Er nahm sie mit rein. Das Blond stehe ihr nicht. Soll es auch nicht, dachte sie stumm. Aber das würde er nicht verstehen. Ihre Hände zitterten. Hatte sie wirklich an alles gedacht? Es war dunkel im Raum. Der Abend brach an. Er striff ihr den Mantel ab, zog ihr die Stiefel aus. Sie ließ sich nicht küssen, bloß keinen Speichel. Ihr war schlecht, verkrampfte sich doch ihr ganzer Rumpf. Sie fühlte sich wie mit Zündholzmasse übergossen. Bloß keine Reibung, sonst brennt sie lichterloh. Irgendwann war er eingeschlafen. Wohl auch durch die pulverisierten Tabletten, die sie in seinen Drink gerührt hatte. Sie trug noch immer die dunklen Handschuhe. Er war nicht einmal wütend gewesen. Ganz ruhig. Fast als wisse er, was die Nacht ihm brächte. Sie ging zur Küchenzeile. Suchte und suchte. Bis sie endlich das richtige Messer fand. Er wachte nicht auf, als sie seine Hände und Füße mit Kabelbindern fixierte. Fast wünschte sie, er täte es. Dann würde er um Hilfe rufen und irgendwer würde kommen um sie zu stoppen. Als sie ihm die Tücher in den Mund schob, bewegte er sich kurz. Ihr Herz raste davon, doch er schlief weiter. Langsam zog sie die Decke zurück. Schnitt ihm die Shorts von den Lenden. Ein letzten Mal umarmte sie diesen, ihr so vertrauten Körper. Sie musste es beenden. Das war sie ihrem Leben schuldig. Als sie das Messer hob, zitterte sie am ganzen Leib. Und als die Klinge in seine Brust fuhr öffnete er seine Augen. Doch ihre Fesseln waren gründlich und sie brachte es schnell genug hinter sich. Minutenlang saß sie regungslos da. Besah sich ihr Schlachtfeld. Als sie sich endlich erhob, begann es bereits zu dämmern. Rasch wusch sie ihre geschützten Hände, striff den anderen Rock über. Zog ihre blank polierten Stiefel an und den hübschen neuen Mantel. Ein letztes Mal sah sie ihn an, bevor er für immer sein Antlitz verlieren würde. Einen kleinen Glastiegel füllte sie mit seinem geronnenen Blut. Erst jetzt bemerkte sie seine Erektion, selbst im Todeskampf schien er an nichts anderes zu denken. ein lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie dachte an Usch, die ihr ein Alibi geben würde und ihre Hand tastete nach der schwarzen Haarfarbe in ihrer Tasche, die sie benutzen würde, wenn sie im Zug zwischen Heilbronn und Mannheim neunundsiebzig Minuten Zeit hatte.


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