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Am Ende






Was soll ich tun, wenn die Sehnsucht in mir tobt wie eine Schlacht.
Was soll ich tun, wenn ich begehre was nie mein Eigen sein kann.
Was soll ich tun, wenn ich sterbe nur um diesen einen Tod zu leben.
In den Hallen des Himmels habe ich meine Hölle gefunden.







Am Ende steht sie dort. Im großen Tore. Ein stiller Schatten seiner Existenz. Ein stiller Schatten, unbemerkt. Ihre Finger halten einander fest umschlungen. Verbergen was die Hände hinter ihrem Rücken tragen. Bewegungslos. Lautlos. Der Sonne Strahlen senken blutig roten Schein vom Glase her. Überziehen ihn mit der Sünde seiner Eitelkeit. Neigt sich doch sein lockiges Haupt von Zeit zu Zeit. Pendelt und wiegt so frei von Rhythmus und Gefühl. Nur ein paar Schritte trennen sie vom geliebten Leib. Schon spürt sie ihr Fleisch in Schwäche ergehen. Dreh dich um, denkt sie. Schau mich an. Lächel noch einmal für mich. Küss mich. Lieb mich. Nimm mich. Als könne er ihre flehendlichen Gedanken lesen senkt sich langsam sein Haupt. Legt er seine Hände auf hölzernen Grund. Sie kann ihn seufzen hören. Kennt sie doch seinen tiefen Schmerz. Reißt es ihr Herz in zwei ihn so zu sehen. Will sie ihm die Arme um den Leib schlingen. Ihn zu trösten. Ihn zu wiegen. Ihm den bitteren Schmerz zu entreißen der ihn mannigfach gescholten. Salzige Perlen nässen ihre Wagen. Ob des Verlustes Widerschein. Da dreht er sich um. Langsam erst. Voller Bedacht. Dann in einem letzten Ruck. Der Überraschung aufdeckt. Phrasen fallen von seinen schönen Lippen. Hört sie sie doch kaum. Nur die Tiefe seiner dunklen Augen vermag sie zu fesseln. Sie bleibt stumm. Wendet die Augen nicht von seinem Blick. Spürt seine Nervosität. Spürt die keimende Unsicherheit. Versucht mit Humor zu schlichten, was mit Gewalt er säte. Neigt sie ihren müden Schopf. Ihm ein Lächeln noch zu schenken. Langsam entbindet sie ihre Finger der steifen Pflicht. Gleitet der Arm an ihre Seite. Im hölzernen Griff den ehernen Kopf. Schon werden seine Augen weit. Schon geht sein Atem schneller. Schon sieht sie sein Herz Blut durch die Adern pumpen. Dann endlich verstummt er. Schaut sie auf Brutales in ihren Händen. Es wäre schade um dein schönes Haupt, nicht wahr? Fasst bricht ihre Stimme am Zwang. Doch könnt ich es mir so nicht leicht bewahren? Ganz ohne mich erinnern zu müssen? Denn Erinnerung birgt doch nur unauslöschlichen Schmerz. Jeden Tag in deine Augen blicken. Bis sie vom Knochen tropfen. Könnt ich dich so nicht zu meinem Eigen machen? Verborgen in der Dunkelheit meiner Kammer? Bei deinem Leibe liegen, wie er für mich gemacht? Schon öffnen sich seine Lippen. Vom Wort zum Schrei. Zwei Schritte nur. Und ein Schlag. Ohne ihn ist sie ein tiefes Nichts. Mit Haut und Haaren. Obsessiv.

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